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Die Revolverbag von Anna Scheuten – eine Tasche aus Düsseldorf geht um die Welt!

Revolverbag-joline
Mein Objekt der Begierde: Die Revolverbag Model Joline von Anna Scheuten.

Wenn frau nicht gerade damit beschäftigt ist ein paar Schuhe zu kaufen, dann ist sie auf der Suche nach einer neuen Handtasche. Von wegen Vorurteil! Zumindest wenn ich von mir ausgehe. Denn kaum hatte ich ein paar goldene Sandaletten mit Quasten erstanden, da googelte ich bereits nach einer passenden Tasche dazu.

Doch was ich daraufhin in der Google Bildersuche entdeckte, übertraf all meine Vorstellungskraft: Ein goldenes Fransen-Täschchen in Form eines Pistolenhalfters. So etwas hatte ich bis dato noch nie gesehen.

Als ich obendrein erfuhr, dass das originelle Stück Made in Düsseldorf ist, wollte ich unbedingt mehr über seine Entstehungsgeschichte erfahren. Wie oft kommt es schließlich vor, dass man im Internet etwas findet, das gleich um die Ecke produziert wird?

Anna Scheuten und ihre Revolverbag aus Düsseldorf

Anna Scheuten Revolverbag
Anna Scheuten ist so cool wie ihre Taschen. Sie ist stolz auf ihr Ein-Mann-Unternehmen. Alle Revolverbags stellt sie ganz allein in Düsseldorf-Eller her.

Die Idee dazu kam mir beim Feiern, als ich einen Polizisten mit einem Waffenholster sah„, erinnert sich Anna Scheuten an die Geburtsstunde der Revolverbag zurück, „ich dachte mir, dass sich daraus auch ein modisches Accessoire zum Ausgehen kreieren ließe, gerade groß genug für Handy, Schlüssel und Portemonnaie.

Revolverbag Anna Scheuten
Anna’s Revolverbag ist heiß begehrt. Die Pistolenhalfter-Form verleiht seiner Trägerin symbolisch Stärke. V.r.n.l:

Sofort legte die studierte Mode-Designerin los und trug 2005 ihr erstes Modell zur Schau. „Zahlreiche Leute sprachen mich darauf an und so wurde das Ganze mehr oder weniger zum Selbstläufer.“ Ein eigenes Ladenlokal kam für die damals frisch gebackene Absolventin der Modeschule auf Schloss Eller (mittlerweile als Modeschule Mönchengladbach bekannt) aus Kostengründen nicht in Frage. „Nur um zu sehen, was passiert“ stellte sie eine Tasche auf Dawanda, dem Online-Marktplatz für Selbstgemachtes, ein und war von dem Ergebnis ziemlich überrascht. „Sie wurde am selben Tag verkauft.“

Seitdem sind knapp zehn Jahre vergangen und die ambitionierte Taschen-Kreateurin konnte bereits mehr als 5.000 Revolverbags weltweit in Umlauf bringen. „Und noch immer mache ich alles selber. Vom Material zuschneiden, über Nähen, bis hin zu Fotos machen, Bestellungen verwalten und Pakete verschicken“, erklärt Anna stolz, die mittlerweile Mutter einer vierjährigen Tochter ist.

Revolverbag Mann
Die fesche Revolverbag gibt es auch für Bad Boys, Helden und Jedi Ritter;) Alles zu sehen in Anna´s Online-Shop auf Dawanda.

Durchschnittlich zwei Taschen pro Tag entstehen in ihrem gemütlichen Arbeitszimmer daheim. Die Taschen, die ich super finde, werden meist nicht so gut verkauft, weil sie den Leuten zu flippig sind. Am besten verkaufen sich Modelle in schlichten Farben wie braun und schwarz“, plaudert die sympathische Blondine aus dem Nähkästchen. Das kann ich als Fan der goldenen Revolverbag (Modell Joline) natürlich nur schwer nachvollziehen.  

Im Grunde genommen kommt bei der fleißigen Schneiderin jeder auf den Geschmack. „Bei mir kann der Kunde jede Farbe und jedes Material anfragen. Einmal habe ich sogar eine Revolverbag aus echtem Krokodilleder angefertigt.“ So könnte sie z.B. für Tierliebhaber Lederimitat verarbeiten.

Übrigens stammen alle Materialien, die sie verwendet „von einem Lederhändler um die Ecke„. Wer ihre Revolverbag kauft, tut der Düsseldorfer Wirtschaft also in doppelter Hinsicht gut.

Was sich die 39-Jährige wünscht? „Amerika erobern! Es müsste nur irgendein Hollywoodstar eine Tasche von mir tragen, das wäre der Durchbruch!“ Zwar verkauft sie auch über Etsy, der US-Variante von Dawanda, nach Übersee, doch ein Promi zählte bisher noch nicht zu ihren Kunden. Mit Betonung auf noch nicht.

Zum Online-Shop von Anna´s Revolverbags

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Klaudija Paunovic

Hier schreibe ich mit Herzblut über alle Themen, die mich interessieren. Schon als Jugendliche schrieb ich für die Schülerzeitung. Es folgte die freie Mitarbeit bei Tageszeitungen wie Express und Rheinische Post. Und auch heute noch fröhne ich meiner Schreibleidenschaft auf diesem Blog. Wenn du mehr über mich erfahren möchtest, gibt es hier noch mehr Infos: »Mehr über mich«

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