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Magnet-Schmuck – Heilende Wirkung oder nur schöner Schein?

Mit Magnetschmuck kam ich zum ersten Mal auf einer Tupperparty vor fünf Jahren in Berührung. Eine Bekannte präsentierte damals bei sich zuhause die aktuelle Magnetix-Kollektion, bei der Schmuck mit Magneten kombiniert worden ist. Angeblich sollen sich damit u.a. folgende Vorteile für den Träger ergeben: Anregung der Blutzirkulation, Stärkung des Immunsystems und Linderung von Schmerzen.

Meine damalige Skepsis gegenüber der Heilkraft konnte allerdings durch ein praktisches Beispiel abgemildert werden. So wurden uns zwei Tassen Kaffee angeboten, wobei sich in der einen ganz gewöhnlicher Brühkaffee befand, während in der anderen dieser zuvor mit einem Magnetstab umgerührt worden war. Und siehe da: Alle anwesenden Damen befanden einstimmig, dass der Magnet-Kaffee viel milder schmeckte als der normale Kaffee.

Wieso, weshalb, warum? Das konnte mir damals keiner so genau erklären. Aber dass der Magnet eine Veränderung bewirkt hat, hatte ich am eigenen Gaumen erfahren. Und was sagt eigentlich die Wissenschaft zu diesem Phänomen?

Magnetschmuck – bisherige Studien zur Wirkung von Magneten

Magnet Studien
Fehlen wirtschaftliche Interessen, um eine groß angelegte Studie über Magnete und deren Wirkung zu finanzieren? Denn tatsächlich hat sich bis heute noch kein Wissenschaftler repräsentativ damit auseinander gesetzt.

Bislang konnte nur eine Studie aus dem Jahr 2004 wissenschaftlich belegen, das mehr als der Placebo-Effekt dahinter steckt. In der britischen Untersuchung wurden 194 Arthrosepatienten über 12 Wochen lang mit mehr oder weniger starken Magnetbändern ausgestattet. Tatsächlich konnte bei der Gruppe mit den starken Magnetbändern eine deutliche Verbesserung ihrer Schmerzen erzielt werden, woraufhin Studienleiter Tim Harlow schloss, dass Magneten mit einer Kraft von mehr als 170 mTesla (1700 Gauss) eine schmerzlindernde Wirkung haben.

In einer weiteren Studie, die vor drei Jahren von Stewart Richmond an der University of York in England ausgeführt wurde, ist dieses Ergebnis nicht bestätigt worden. Insgesamt 70 Rheumapatienten trugen während der Untersuchung für jeweils fünf Wochen am Stück ein Armband mit etwa 2.200 Gauss, eines mit etwa 300 Gauss, danach ein demagnetisiertes und zuletzt ein Kupferband ganz ohne Magnet. Trotz der Tatsache, dass alle Patienten an die Wirkung glaubten, konnten die Ärzte keine Unterschiede in den Entzündungswerten oder gar eine Verbesserung der Erkrankung feststellen.

Da allerdings beide Studien aufgrund begrenzter Teilnehmerzahlen nicht wirklich repräsentativ sind, lässt sich nach wie vor nicht eindeutig sagen, ob Magnete positiv auf den Körper eines Menschen einwirken. Immerhin kann ein negativer Einfluss vollends ausgeschlossen werden.

Magnetschmuck  – woher rührt der Glaube an die Heilkraft von Magneten?

Schon Hippokrates von Kos, der berühmteste Arzt des Altertums, sezte Magnete zur Behandlung ein. Quelle: Wikipedia

Der Glaube an die Heilkraft von Magneten soll bereits in der Antike bei den alten Ägypter und Römern Einzug gehalten haben. Auch in der chinesischen Heilkunde wurden Magnete vor mehr als 2000 Jahren eingesetzt. Hippokrates, der als Begründer der Medizin gilt, verwendete sie ebenso schon 400 v.Chr. bei seinen Behandlungen.

Populär wurde ihre Heilkraft allerdings erst im 18. Jahrhundert durch Franz Anton Mesmer, der von der magnetischen Heilkraft in seinen Händen überzeugt war. Schnell stieg er mit seiner Theorie des „animalischen Magnetismus“ zum Star auf und behandelte schon bald die ersten Patienten in seiner Klinik in Wien. Doch nachdem Mesmer eine blinde Frau nicht heilen konnte, ließ die Kaiserin eine Untersuchung anordnen, die seine Heilmethode daraufhin als Betrug bezeichnete. Ob er jedoch bei anderen Krankheiten mehr Erfolg hatte, wurde in diesem Rahmen nicht untersucht. Bis zu seinem Tod 1815 kämpfte Mesmer vergebens um die Anerkennung seiner Magnet-Therapie.

Erst in den letzten Jahren gewannen Magnete als Heilbringer wieder an Bedeutung dank zahlreicher Armbänder, Ketten und co., die den theraupeutischen Gedanken mit einer hübschen Hülle zu verbinden wussten.

Magnetschmuck tragen oder nicht?

Nebenwirkungen hat das Tragen von Magnetschmuck schon mal nicht. Und den zahlreichen positiven Erfahrungsberichten im Internet nach zu urteilen, lässt sich mindestens der Placebo-Effekt nachweisen, zumindest solange sich kein Wissenschaftler in einer großangelegten Studie wirklich ernsthaft mit diesem Thema auseinander setzt.

Obwohl meine erste Begegnung mit Magnetschmuck etliche Jahre zurückliegt, habe ich mir erst jetzt eins gegönnt, nachdem ich durch Zufall ein Armband gestoßen bin, das sowohl optisch als auch preislich meinen Vorstellungen entgegen kam. Mein Fazit zum Thema Magnetschmuck? Was gut aussieht, wirkt doppelt gut 😉

Nützliche Links zu Magnetschmuck

 

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Klaudija Paunovic

Hier schreibe ich mit Herzblut über alle Themen, die mich interessieren. Schon als Jugendliche schrieb ich für die Schülerzeitung. Es folgte die freie Mitarbeit bei Tageszeitungen wie Express und Rheinische Post. Und auch heute noch fröhne ich meiner Schreibleidenschaft auf diesem Blog. Wenn du mehr über mich erfahren möchtest, gibt es hier noch mehr Infos: »Mehr über mich«

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