Star Wars Merchandising: Möge die Macht mit Aldi, Rossmann und co. sein?!
Begonnen hat alles in den 70ern. Damals gewann der erste Film der „Star Wars“-Saga sieben Oscars und legte den Grundstein für den bis heute andauernden Hype um den Kampf zwischen Jedi und Sith alias Luke Skywalker und Darth Vader. Mittlerweile wird bereits der siebte Teil des Weltraum-Epos in den Lichtspielhäusern gezeigt und konnte bereits am ersten Wochenende den Rekord als erfolgreichster Kinofilm aller Zeiten in Deutschland (25 Mio Euro) und den USA (238 Mio US-Dollar) aufstellen. Produziert wurde „Das Erwachen der Macht“ allerdings nicht mehr von Erfinder George Lucas selbst, sondern der Walt Disney Company. Die Abtretung aller Rechte 2012 an den US-Medienkonzern hatte jedoch nicht nur die Fortsetzung der Helden-Saga zur Folge, sondern ebenso eine Revolution im Merchandising.
STAR WARS – Das Erwachen des Merchandising
Bettwäsche, Kaffee-Tasse und Spielzeug (allen voran Lego) im „Star Wars“-Look waren einmal. Heutzutage gilt die Devise: Was gebrandet werden kann, wird auch gebrandet. Ob Duschkopf, Mascara, Plätzchenform oder Regenschirm, der Bandbreite der dargebotenen Merchandising Artikel sind keine Grenzen gesetzt. Da stört es auch niemanden, wenn ALDI, Rossmann und co. zum wiederholten Male Spielfigürchen zum Schnäppchenpreis anbieten.
Dass einem bei all dem „Star Wars“-Wahnsinn die dunkle oder helle Seite der Macht noch nicht zum Halse raushängt, dafür spricht unter anderem die Sonderedition des Samsung Galaxy S6. Die Dark Side Version ist trotz des relativ hohen Verkaufspreises von 499 Euro restlos ausverkauft. Es liegt die Vermutung nahe, dass das Smartphone bald bei ebay als begehrtes Sammlerstück gehandelt wird – zum doppelten Preis versteht sich.
An mir persönlich ist der Krieg der Sterne bis vor kurzem ziemlich vorbei gegangen. Denn als die ursprüngliche Trilogie ab 1977 erschien, war ich noch nicht geboren und als die dreiteilige Fortsetzung um die Jahrtausendwende erfolgte, fehlte mir jeglicher Bezug. Erst nachdem Anfang diesen Jahres Ausschnitte aus „Das Erwachen der Macht“ die sozialen Netzwerke überflutete, wurde ich auf das Phänomen „Star Wars“ aufmerksam. Männlichen Kollegen sei Dank konnte ich schon bald dessen Bedeutung und Einfluss hautnah im Büro miterleben.
Und plötzlich schienen George Lucas Gespenster überall um mich herum ihr Unwesen zu treiben. Zunächst begegnete mir Darth Vader in Form eines USB-Sticks bei Tchibo, dann die Jedi-Ritter aus Schokolade bei Rossmann, schließlich der Todesstern bei Ikeas alias PS 2014 Hängeleuchte und zuguterletzt die Sternenkrieger auf Sammelkarten bei Rewe oder in Form niedlicher Spielfiguren bei Aldi. Sogar „Das verrückte Labyrinth“, das ich selbst als Kind gespielt habe, ist mir als „Krieg der Sterne“-Ausgabe erschienen.
Mehr als 5 Milliarden Dollar hofft der Disney Konzern mit den Merchandising-Produkten einzunehmen. Eine Summe, die den Einkaufswert der Markenrechte vor drei Jahren um eine satte Milliarde Dollar übertrifft. Wie es aussieht, werden nicht nur an den Kinokassen, sondern ebenso den Einkaufskassen weiterhin alle Rekorde gebrochen werden. Doch ob die vordergründige Vermarktung nicht auf Dauer selbst tiefgründige Fans zum Krieg gegen die Lizenz-Waren aufruft, bleibt abzuwarten. Solange allerdings noch kein Chewbacca-Pelz auf dem Markt existiert, fällt mir der Boykott ganz leicht.
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