Alles kommt zu seiner Zeit
Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt bleibt dumm?! Was in der Kindheit als Lebensweisheit schlechthin galt, erweist sich im Erwachsenenalter oftmals als Spaßbremse. Denn, wer alles und jeden hinterfragt, der verpasst das Gefühl entspannter Lebensfreude. „Weniger ist mehr“ gilt daher nicht nur, wenn es um das dezente Auftragen von Make-up geht. Es scheint gar so, dass je seltener man sich um Probleme schert, desto häufiger geschehen noch Zeichen und Wunder. Und wer hat nicht schon mal die Erfahrung gemacht, dass sich ein lang gehegter Wunsch just in dem Augenblick erfüllt, in dem man am wenigsten damit gerechnet hat?!
Es scheint, dass leidenschaftliches Verlangen vor allem lediglich eines schafft: Leiden. Krampfhaft an Vorstellungen oder Personen festzuhalten, ist daher genauso sinnvoll, wie alle zehn Sekunden auf das Handy zu starren. Was nicht passiert, wird eben nicht passiert gemacht. Werden die eigenen Pläne von außen durchkreuzt, bringt uns das ohne zu hinterfragen auf die Palme. Dabei verbirgt sich hinter scheinbar unangenehmen Situationen oftmals eine wichtige Botschaft, die uns erst dann erreicht, wenn wir den Moment so annehmen wie er ist. Ob nun ein kleineres Übel ein größeres verhindert hat oder Platz für neue Menschen und Erlebnisse geschaffen werden musste, der wahre Optimist weiß: Alles kommt zu seiner Zeit.
Geduld ist daher obligatorisch, um sich meditativ auf der Suche nach neuen Antworten zu begeben. Spätestens die Zeit schafft, was Druck und Hektik nicht zu regeln vermochten. Nicht umsonst besagt eine bekannte Floskel, sie heile alle Wunden. Natürlich stellt der zeitliche Abstand auch weiterhin eine gute Möglichkeit dar, um sich diverser Probleme zu entledigen. Doch wesentlich schneller funktioniert dies mit geistiger Distanz.
Loslassen, um zu erhalten, lautet daher die Devise, um sich im Hier und Jetzt eine gute Zeit zu machen. Schließlich ist der ganz normale Lebensstress nicht einfacher zu bewältigen, nur weil man sich darauf konzentriert. Ansonsten können die Nebenwirkungen kleiner Probleme viel dramatischer ausfallen, als das eigentliche Hauptproblem selbst. Denn wer in seiner inneren Mitte ruht und sei es auch nur für wenige Momente am Tag, der läuft weniger Gefahr an Burnout, Depression und Co. zu erkranken. Tiefes Ein- und Ausatmen hilft in der Tat sich der Erkenntnis zu bemächtigen, dass wir alle nur zu Gast auf dieser Erde verweilen. Warum Menschen in das Leben ein- oder austreten, weshalb Dinge auf die ein oder andere Weise geschehen oder wieso man in diese oder jene Richtung geht, sind echte Enigmen, die nicht einmal PRISM zu entschlüsseln vermag.
„Think positiv“ heißt keineswegs, sich seiner Sorgen durch Flucht ins Nirvana zu entziehen, sondern ab und an fünf gerade sein zu lassen. Wer 5 Minuten am Tag damit zubringt an Nichts zu denken (und damit ist wirklich GAR NIX gemeint), der befindet sich schon bald in einer Welt jenseits der selbstgeschaffenen vier Wände. Und schließlich weiß doch jeder, dass sich aus einer anderen Perspektive zumal neue und unkonventionelle Ideen ergeben. Die ganze Welt kann man auf diese Weise sicherlich nicht retten, aber immerhin den eigenen kleinen Kosmos um ein Vielfaches schöner gestalten. Ommmmmm.