3D Fashion presented by LEXUS und VOXELWORLD auf der Platform Fashion
Wo Aliens, Königinnen und Hirsche über dem Laufsteg flanierten
Es ist noch nicht einmal zehn Jahre her, dass die ersten 3D-Drucker auf dem Markt erschienen. Doch die revolutionären Möglichkeiten, die sich seitdem ergaben, haben schon weltweit Einzug in der Fashionwelt gehalten.
Am Samstag präsentierte der Autohersteller LEXUS in Zusammenarbeit mit dem 3D-Lifestyle-Unternehmen VOXELWORLD bereits die zweite 3D-Modenschau anlässlich zur Platform Fashion. Hier konnte sich jeder endlich selber ein Bild davon machen, auf welche Weise sich internationale Designer von der neuen Technik inspirieren ließen.
Und wer auf Kreationen im Stile aktueller Science Fiction-Blockbuster hoffte, wurde nicht enttäuscht. H.R. Geiger wäre stolz auf Laura Thapthimkuna gewesen. Über Kickstarter sammelte die Chicagoerin vor zwei Jahren rund 9.000 Dollar ein, um ihr „Vortex Dress“ zu finanzieren, das auch gut dem Alien-Klassiker hätte entsprungen sein können.
Demselben Thema hatte sich Rachel Nhan aus New York gewidmet. Ihr „Nostroma Dress“ – ein schwarzer Schutzschild, bestehend aus wurzelähnlichen Strukturen“- war eine Hommage an das gleichnamige Raumschiff der ersten Alien-Mission. Daneben setzte sie Hirschgeweihe ein, die ihre Trägerinnen als echte Platzhirsche auszeichneten.
Nicht weniger außerirdisch ging es bei Sabina Saga zu. Die ebenfalls aus New York stammende Fashiondesignerin hat erst vor kurzem ihren Master an der renommierten University of the Arts in London abgeschlossen. Was als experimentelles Projekt begann, endete mit mittlerweile zwei Kollektionen.
Während die erste bereits im letzten Jahr für Aufsehen sorgte (mit Insektenähnlichen Antennen auf dem Kopf), arbeitete die gebürtige Kasachin in der jetzigen Kollektion ihre Wurzeln auf: „In meinem Volk gab es schon immer sehr viele starke Frauen, die sich für die Menscheit einsetzten.“ Lange schwarze Roben mit asiatisch anmutenden Ornamenten und Kronen auf dem Haupt spiegelten die königliche Würde wieder, mit der Sabina ihren Ahninnen gedachte. Kein Outfit für jeden Tag, aber wer auf dem roten Teppich schon immer mal auffallen wollte, ist hiermit bestens bedient!
Das von Dr. Shaun Borstock und Professor Mark Bloomfield (beides von der University of Hertfordshire) ins Leben gerufene Projekt „Modeclix“ ist da schon wesentlich tragbarer. Lässige Straßenkleider, deren Material zu 100% aus dem 3D-Drucker kommen, könnten schon bald die Modewelt revolutionieren. Wie genau ein Kleid aus den winzigen Plastikkügelchen entsteht, das ist in diesem Video eindrucksvoll zu beobachten.
Als ebenfalls tragbare Mode entpuppte sich das Werk der österreichischen Designerin Julia Körner. Miniröcke, mal mit oder ohne Schweif, Blusen, Herrenwesten und sogar einen Bikini präsentierte die studierte Architektin unter dem Label JK Design. Besonders auffallend: Ihr „Kelp jacket“, das an das menschliche Aderngeflecht im Brustkorb erinnerte.
Auch die italienische Designerin Irina Tosheva und das US-amerikanische Designbüro „Nervous System“ präsentierten alltagstaugliche Mode, die durch futuristische Designelemente besticht.
Hässliches Entlein oder schöner Schwan? Diese Frage musste jeder der Zuschauer der „Malina“-Kollektion schon selber für sich beantworten. Auf die Idee des Designs brachte das Design-Duo Malina Sebastian und Alejandro Delgado die menschliche Anatomie sowie florale Strukturen. Die innere Schönheit nach außen zu tragen, hatte man in dieser avantgardistschen Kollektion wortwörtlich umgesetzt.
Hut tut gut, dachte sich vermutlich Heidi Lee, als sie ihre ungewöhnlichen 3D-Kopfbedeckungen kreierte. Ob schrill in Neonfarben mit Regenbogensträhnchen oder tausend Gesichtern („Endless Echo Hat“) – bei diesen Kreationen kam garantiert keine Langeweile auf.
Live-Video von der 3D Fashion Show presented by LEXUS und VOXELWORLD
Leider hatte ich keinen idealen Sitzplatz, um alles zu drehen. Aber dennoch wollte ich dir das Video nicht vorenthalten;)