Kolumne

Sex, Sex, Sex

Sex aus Langeweile
Warten auf den Richtigen…oder doch nicht?

Das erste Date spielt sich in vielen Wohnzimmern folgendemaßen ab: Der Film ist aus, die Gesprächsthemen neigen sich dem Ende zu und Fllips sind auch keine mehr da. Eigentlich Grund genug die Kurve zu kratzen, wäre da nicht dieses natürliche Kribbeln zwischen Männlein und Weiblein.

Was ursprünglich aus Mangel an Beschäftigung entstand, entwickelt sich schnell zur Hauptangelegenheit der späteren Treffen- SEX. Plötzlich hört vor lauter Gestöhne keiner mehr den Filmdiaolgen zu, was bei mancher Produktion ohnehin nicht Not tut. Wer sich allerdings dem visuellen Genuß über die Schulter hinweg widmet, der sollte es lieber für sich behalten, ansonsten darf man sich auf eine Diskussion mit sinnsuchenden Anschuldigungen des Gegenübers gefasst machen. „Wie kannst du nur dabei Fußball gucken, Dieter?!“

Manch einer fragt sich, welches Problem denn darin liegt, wenn man zuerst miteinander schläft anstatt sich über den Musikgeschmack des anderen den Kopf zu zerbrechen. One-Night-Stand-Liebhaber können sich ab hier spannenderen Dingen als dem Weiterlesen widmen. Alle anderen haben davon zumindest schon einmal gehört- aus einer Liebesnacht entwickelt sich in den seltensten Fällen eine heterogene Freundschaft heraus, die schließlich als Basis für eine gesunde Beziehung anzsehen ist. Immerhin will man mehr als nur die Hüftregion mit dem Partner teilen.

Mag sein, daß dieser Gedanke so alt und falsch ist, wie der revolutionäre Irrsinn, der Mensch stamme vom Affen ab. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, daß bestimmte ABM-Maßnahmen nicht umsonst den Namen verdient haben. Tragen Monopoly, Mensch Ärger Dich nicht und Die Siedler von Catan womöglich die Aufgabe des harmlosen Kennenlernens? Als Faustregel gilt: Je mehr Zeit man miteinander verbringt, umso größer stehen die Chancen für die unendliche Geschichte. Spätestens nach dem zehnten Treffen sollte man langsam herausgefunden haben, ob einem an dem anderen mehr als Körbchengröße 80c, bzw. XXL-Clavin-Klein Unterhose liegt.

Ob sich das persönlichkeitsumfassende Bild des anderen nicht aber bereits nach dem ersten Orgasmus wieder auf das eine reduziert, ist genauso schlecht vorauszusagen, wie dass der liebevolle Frauenversteher im Bett seinem Namen alle Ehre macht. Wir alle sind Mutter Natur mit ihrem seltsamen Fortpflanzungskriterien unterworfen, so daß es falsch wäre auf den ersten Sex bis zur Selbstkasteiung zu warten.

Vielleicht hat es mit dieser Sache dasselbe auf sich wie mit Weihnachen: Das Schönste daran ist die Vorfreude…

16.11.03

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Klaudija Paunovic

Hier schreibe ich mit Herzblut über alle Themen, die mich interessieren. Schon als Jugendliche schrieb ich für die Schülerzeitung. Es folgte die freie Mitarbeit bei Tageszeitungen wie Express und Rheinische Post. Und auch heute noch fröhne ich meiner Schreibleidenschaft auf diesem Blog. Wenn du mehr über mich erfahren möchtest, gibt es hier noch mehr Infos: »Mehr über mich«

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