Düsseldorfer des Jahres 2017: Kabarettist Dieter Nuhr erhält Auszeichnung für sein Ehrenamt
Und Roger Klüh präsentierte seine Jessica
„Ich nehme den Preis nicht für mich, sondern die SOS-Kinderdörfer entgegen“, zeigte sich Dieter Nuhr ganz bescheiden nach seiner Auszeichnung als „Düsseldorfer des Jahres“ in der Kategorie Ehrenamt bei der gestrigen Verleihung in der Kaltstahlhalle auf dem Areal Böhler. „Es ist einfach unglaublich, wie die Kinderdörfer weit über die Grenzen hinaus wirken. Da werden oft ganze Landstriche zivilisiert“, erklärte der sympathische Kabarettist, der sich bereits seit mehr als zehn Jahren voller Herzblut für die Kinderhilfsorganisation einsetzt.
Aber auch an humorvoller Sozialkritik mangelte es nicht in seiner Dankesrede: „Wir leben in einer Anarchie. Davon habe ich immer geträumt.“
Apropos Witz. Den goldenen Löwen erhielt Nuhr von seinem Kollegen Comedian Torsten Sträter überreicht, der dem Publikum eine „hirnrissige Geschichte“ davon erzählte, wie er die „Laudatio bereits bereits vor zehn Jahren zufällig verfasst hat“ und seitdem alles dafür getan habe, damit sich die Ereignisse auch genau so entwickeln würden. So sei es allein ihm zu verdanken („ich sprühte unterschwellige Botschaften wie ‚Dieter, tue Gutes‘ an die Häuserwände“), dass der gebürtige Niederrheiner die SOS Kinderdörfer unterstütze. Letzten Endes sei aber sein Plan diesen zum „Bottroper des Jahrtausends“ zu küren, nicht aufgegangen.
Düsseldorfer des Jahres 2017 in der Kategorie Kultur
Nicht weniger unterhaltsam ging es bei Christian Ehring zu. Der für seinen politischen Humor bekannte Wahldüsseldorfer darf sich seit gestern als „Düsseldorfer des Jahres“ in der Kategorie Kultur rühmen. „Vielleicht haben meine Kinder dann endlich mehr Respekt vor mir“, scherzte er in seiner Rede. Überreicht wurde ihm der Preis von Michael Becker, dem Intendanten der deutschen Tonhalle, wo der „ZDF-heute show“-Star die Kulturreihe „Ehring geht ins Konzert“ veranstaltet: „Christian braucht eine Bühne, um zur Rampensau zu werden. Dahinter ist er ein Teamplayer, was wir alle sehr zu schätzen wissen.“
Düsseldorfer des Jahres 2017 in der Kategorie Innovation und Nachhaltigkeit
Den „Düsseldorfer des Jahres“ in der Kategorie Innovation und Nachhaltigkeit staubte Dr. Oliver Bannach ab. Der promovierte Biophysiker entwickelte ein Testverfahren, mit dem sich unheilbare Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson früher diagnostizieren lassen. „Wir hoffen damit maßgeblich beitragen zu können, dass wirksame Medikamente gefunden werden,“ freute sich der Forscher über seine Ergebnisse.
Okka Gundel, Botschafterin der Alzheimer Initiative e.V. weiß aus erster Hand um die Schrecken der neurodegenerativen Erkrankung: „Meine Oma ging gerne aus. Als wir einmal im Restaurant waren und ich von der Toilette wiederkam, sagte sie zu mir:’Entschuldigen Sie, aber dieser Platz ist für meine Enkelin belegt'“. Die Sportschau-Moderatorin dankte dem Wissenschaftler für seine Forschung und bezeichnete ihn als wahren „Hoffnungsträger“.
Düsseldorfer des Jahres 2017 in der Kategorie Lebenswerk
„Schon seit der Geburt“ verspürt Heinz Mack die Liebe zum Licht. Der renommierte Künstler und Mitbegründer der international einflussreichen Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO erhielt die Auszeichnung „Düsseldorfer des Jahres“ für sein Lebenswerk und witzelte: „Ich bin nicht bereit dieser Ehrung zu wiedersprechen und nehme das großzügig hin, weiß das aber auch zu relativieren.“ Die Grundidee der Auszeichnung gefällt ihm übrigens sehr: „Ich finde es sehr sinnvoll ab und zu mal auf Bürger aufmerksam zu machen, die auch für den Ruf der Stadt eine Bedeutung haben. „
Daneben stimmte den 86-Jährigen aber vor allem die Tatsache froh, dass Ministerpräsident Armin Laschet den Kulturetat in NRW auf 224 Millionen erhöht hat. „Das ist schon sehr erfreulich.“
Übergeben bekam der Bildhauer und Maler den Preis von Dr. Simone Bagel-Trah, deren Vater Fritz schon mit Mack befreundet gewesen ist. Mit den Worten „Ich werde solange Gutes tun, wie ich lebe“ verabschiedetet sich der gebürtige Hesse von der Bühne.
Düsseldorfer des Jahres 2017 in der Kategorie Sport und Wirtschaft
Weitere Preisträger des Abends: Der Ruderclub Germania Düsseldorf 1904 erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Sport für sein Engagement „im Rudern auf Spitzenniveau“ vom mehrfachen Olympia-Sieger Martin Sauer. Und in der Kategorie Wirtschaft wurde Prof. Dr. Brigitte Grass geehrt, die seit 2009 die Hochschule Düsseldorf leitet: „Man lernt aus Niederlagen. Und als Hochschulleiterin muss man mit vielen Niederlagen klar kommen.“ Der ehemaligen Vize-Weltmeisterin im Fechten wurde der Preis vom Sportdirektor und Bundestrainer Florett des Deutschen Fechter-Bundes Sven Ressel übergeben, der sportliche Leistung als Basis einer erfolgeichen Führungsposition rühmte.
Weitere Highlights von der Gala Düsseldorfer des Jahres 2017
Für die musikalische Unterhaltung sorgten gleich zwei Spitzenmusiker aus „The Voice of Germany“: Zuerst begeisterte Ramona Nerra mit dem Hit „Greatest love of all“ von Whitney Houston ehe Giovanni Costello „Illusioni“ (italienische Fassung von Udo Jürgens „Illusionen“) zum Besten gab. Mit letzterem verbindet Rene „Robby“ Heinersdorff, in dessen Theater an der Kö der Italiener erst kürzlich sein neues Album „Splendido“ vorstellte, eine langjährige Freundschaft: „Damals, als Giovanni noch in der alten Tino’s Bar spielte, informierte er uns immer darüber, welche der Frauen am Piano eine Professionelle war und welche nicht.“
Eieiei, was sahen wir da, ein verliebtes Ehepaar: Roger Klüh und Jessica Frühbrodt turtelten auf dem roten Teppich wie frisch Verliebte. Die beiden haben sich erst diesen Sommer im Robinson Club auf Fuerteventura kennengelernt, wo er mit seinen Jungs Urlaub machte und sie ein Praktikum im Front Office für ihr Studium in Tourismus-, Hotel-und Eventmanagement absolvierte. Ab nächstes Jahr will die Münchnerin ihr Studium an der Fresenius Hochschule in Düsseldorf fortsetzen, um ganz in der Nähe ihres Rogers zu sein.
Weitere prominente Gäste: Oberbürgermeister Thomas Geisel mit seiner Frau Vera, Moderatorin Gülcan Kamps, Schauspieler Karsten Speck, Sängerin Pamela Falcon, Musikproduzent Dieter Falk, Moderator Ingo Nommsen und Stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann.