Armin Mueller-Stahl über die Kunst mit Video-Interview
Inkl. Beitrag von Wolfram Kons
Armin Mueller-Stahl ist das, was man einen echten Weltstar nennt. Noch in diesem Jahr wird der Schauspieler mit deutschen Wurzeln 89 Jahre alt. Doch ans Aufhören denkt Mueller-Stahl noch lange nicht.
Kurzbiografie über Armin Mueller-Stahl
1930 in Tilsit (Ostpreußen) geboren, erlebte er die Schrecken des zweiten Weltkrieges hautnah, indem er den eigenen Vater unter nach wie vor unaufgeklärten Umständen verlor und selber fast als Hitlerjunge von einem sowjetischen Soldaten umgebracht wurde.
Nach dem Krieg studierte er zunächst Violine und Musikwissenschaft am städtischen Konservatorium in West-Berlin. Doch während dieser Zeit erkannte Mueller-Stahl seine wahre Passion und strebte nun ein Studium der Schauspielerei an. Allerdings wurde ihm „mangelnde Begabung“ unterstellt. Da versuchte er sein Glück eben direkt am Theater und wurde nach einem Vorstellungsgespräch engagiert. Und was lehrt uns das? Dran bleiben, wenn man seinen Herzenswunsch erfüllen möchte!
1960 spielte er seine ersten Rollen vor der Kamera in der DDR, mit dessen sozialistischer Gesinnung er zunächst einverstanden war. Das änderte sich ein Jahrzehnt später, als er zunehmend politisch-motivierter schauspielern sollte. Als dann auch noch sein Kollege – der SED-Kritiker Wolfgang Biermann – vom System ausgebürgert werden sollte, bekannte er Farbe und wurde mit einer Zwangspause bestraft. In dieser Zeit entstand sein Buch „Verordneter Sonntag“.
1980 durfte er endlich nach West-Deutschland auswandern, wo seine Schauspielkarriere flugs Fahrt aufnahm. Doch Hauptrollen in Serien wie „Der Alte“ oder „Schwarzwaldklinik“ interessierten den tiefsinnigen Mann nicht. Gezielt suchte er sich Rollen in Autorenfilmen mit Charakterdarstellungen aus.
Obgleich er kaum englisch konnte, entschloss er Ende der Achtziger in die USA auszuwandern. Und auch hier schaffte er es Dank seines schauspielerischen Talents schnell in Hollywood Karriere zu machen. 1997 folgte die Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller für seine Rolle als Vater des Klaviergenies David Helfgott in „Shine – Der Weg ins Licht“. Trotz seines Erfolges im Ausland, kehrte er immer wieder nach Deutschland zurück, um anspruchsvolle Rollen wie z.B. Thomas Mann in „Die Manns – ein Jahrhundertroman“ zu verkörpern.
2006 verkündete er sich von der Bildschirmfläche zurückzuziehen und das ist ihm bis heute auch fast gelungen (abgesehen von kleineren Ausnahmen wie z.B. in „Tödliche Versprechen – Eastern Promises“ oder der „Buddenbrooks“-Verfilmung). Was bis dato aber kaum einer wirklich wahrgenommen hat, sind seine Talente hinter der Kamera als Autor, Musiker und Künstler.
Armin Mueller-Stahl Ausstellung in Hilden bei Düsseldorf
Und vor allem Letzteres führte ihn vergangenes Wochenende nach Düsseldorf ins Andreas Quartier, wo er einer Handvoll Journalisten ausgewählte Werke präsentierte. Mit dabei: Moderator Wolfram Kons, der eine Doku über das künstlerische Schaffen des Multitalents abgedreht hat und ebenfalls in meinem Video-Interview zu Wort kommt. „Der Mann kann alles, er kann Malen, er kann Geige spielen, er kann komponieren, er kann schauspielern. Fragt euch mal, was kann ich eigentlich wirklich gut?! Und der kann vier Sachen richtig gut,“ schwärmt Kons über Mueller-Stahl.
Was Armin Mueller-Stahl wirklich nach all den Jahren emotional berührt, wie er Hollywood heute sieht und woran er tief in seinem Herzen glaubt, das verrät er im Video-Interview (siehe oben).
Wer sich die Porträts von Persönlichkeiten aus Musik, Malerei und Filmwelt sowie Landschaftsbilder selber ansehen möchte, hat dazu noch bis zum 24. November 2019 im Kunstraum Gewerbepark-Süd der Gebrüder Braun in Hilden an der Hofstraße 64 Gelegenheit.
Kunst von Armin Mueller-Stahl