Der Vater Alkoholiker, die Mutter verschwunden, wuchs Andrei Ciornohuz unter ärmlichen Verhältnissen bei seinen Großeltern in Rumänien auf.
„Als ich sieben Jahre alt war, schenkte mir mein Vater einmal eine gebrauchte Jacke. Ich war so glücklich darüber. Doch mein Opa holte mich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück, als er sagte ‚Das ist nicht deine Jacke, denn du hast dafür nicht gearbeitet'“, erinnert sich der Wahlkölner an die harte Zeit zurück.
Obwohl er schon als Kind den innigen Wunsch verspürte Künstler zu werden, blieb ihm der Besuch einer Kunstschule verwehrt. Schließlich besaß Andreis Familie kein Geld für solch eine Ausbildung. Statt dessen musste er sich aufs Geld verdienen konzentrieren.
„Ich arbeitete unter anderem als Pizzabäcker, Fahrer und Lagerarbeiter.“
Als Andrei zusätzlich die kleine Wohnung seines Vaters vermietete, sollte sich sein Leben verändern. Denn hier begegnete er Julya, die von der Mieterin erst zur Mitbewohnerin und dann Ehefrau wurde. Mit der gelernten Bankkauffrau begann für den Mittzwanziger eine neue Lebensphase, in der er nur ein Ziel kannte: Raus aus der Armut.
„Ich wollte für uns ein besseres Leben und überredete meine Frau schließlich nach Deutschland auszuwandern.“ Doch der Anfang war nicht leicht. Vor allem Julya hatte damit zu kämpfen plötzlich in einer Fabrik zu arbeiten. „Wir taten alles, um über die Runden zu kämpfen. Als ich von der Produktionshilfe schließlich zum Maschinen- und Anlagenführer aufstieg, konnte Julya eine Ausbildung als Steuerfachgehilfin beginnen,“ ist er stolz auf seine Frau, die in nur wenigen Monaten perfektes Deutsch lernte und dann sogar noch als eine der Besten die Ausbildung absolvierte.
Mit dem besseren Leben in Deutschland ist auch Andreis Liebe zur Kunst zurück gekehrt. „Ich liebe es einfach besondere Motive mit meiner Kamera festzuhalten und anschließend auf die Leinwand zu bringen.“ Das Besondere: Andrei malt Hyperrealistisch, das heißt die Ölgemälde sehen genauso aus wie fotografiert. Eine Technik, die er sich selbst beigebracht hat. Ohne Akademie oder sonstigen Kunstunterricht. Ein echtes Genie eben.
Das einzige was im jetzt noch im Wege steht? „Mein Hang zur Perfektion,“ scherzt der Künstler und Fotograf. Fast genauso beeindruckend, wie den Pinsel auf der Leinwand schwingt er den Plastikstift übers Grafiktablett. Herauskommt eine Mischung aus analoger und digitaler Kunst mit überraschend tiefen Botschaften.
„Ich bin Künstler durch und durch,“ hat sich Andrei endlich gefunden. Von seinen Kenntnissen der hyperrealistischen Malerei kann seit kurzem jeder zum fairen Preis profitieren. So erhält man ein Ölportrait in der Größe 21 x 29 cm bereits ab 150 Euro, bestelbar über seine Webseite https://andrei-art.de. Und sollte die Fotovorlage nicht so gut sein, übernimmt er als Fotograf auch gern diese Aufgabe.