Das goldene Stadttor: Der Oscar des Tourismusfilms tagte zur großen Jurysitzung in Petersberg
Was den Hollywood-Stars der Oscar, ist der Reisebranche Das Goldene Stadttor. Bereits seit 2001 findet die Verleihung des internationalen Tourismus-Awards für die besten Werbefilme im Rahmen der ITB (Internationale Tourismusbörse Berlin) statt.
„Die Idee dazu kam mir, als ich damals auf der Messe die vielen Reisefilme auf einem ganz kleinen Monitor gesehen habe“, erklärte mir Wolfgang Jo Huschert die Entstehungsgeschichte seines Medienpreises. Und ein passender Name war auch schnell gefunden: „Da jede Stadt ein Stadttor hat, entschieden wir uns für die Bezeichnung ‚Das goldene Stadttor‘.“
Der frühere Imagefilmproduzent für die Wirtschaft (u.a. für Henkel, Bayer und Lufthansa) hatte am Montag zur großen Jurysitzung ins Grandhotel Petersberg nach Königswinter geladen, zu der auch zahlreiche Düsseldorfer aus der Kunst- und Medienszene zugegen waren u.a. Renate Blumentrath, die den Filmemacher bereits zum vierten Mal unterstützte: „Ich habe schon meine Favoriten, aber ich muss mich erstmal sortieren.“ Ein Roadmovie aus Texas hat es der „Das goldene Stadttor“-Repräsentantin besonders angetan.
Melanie Tollmann hingegen schwärmte für die Beiträge aus Papua-Neuguinea und Südafrika. Die Modedesignerin und Ehefrau von Künstler Markus Tollmann fand aber auch kritische Worte: „Bei den heutigen Möglichkeiten hätte ich mir insgesamt mehr Kreativität in der Umsetzung gewünscht.“
Petra Cruz vom Tourismusverband der Dominikanischen Republik durfte auch mitwählen, sicherte aber zu den Beitrag aus ihrer Heimat „natürlich nicht zu bewerten“. Ohnehin ist die DomRep mit ihrer „Lebensfreude, schönem Wetter, supertollen Stränden und Hotels“ konkurrenzlos, wenn es um den perfekten Strandurlaub geht!
Bei der Bewertung der über hundert eingerichten Kurzfilme kam es vor allem auf Emotionen an. „Man soll nach dem Anschauen Lust aufs Reisen bekommen, “ stimmte Huschert die Jury ein.
Trotz verschiedener Geschmäcker waren sich nach viereinhalb Stunden Wahlen alle in einem einig: „Im Kampf um die Wahrnehmung der Destinationen und Standorte ist medial stark aufgerüstet worden. Wir durften heute Zeuge dieses Ereignisses werden.“ Besser hätte „Die Deutsche Wirtschaft“-Herausgeber Michael Oehlmann die Quintessenz des Tages nicht zusammen fassen können.
Um dem internationalen Ruf gerecht zu werden, wird Anfang März ein weiteres Komitee – dieses Mal bestehend aus Fachleuten aus dem Ausland – über die finalen Filme urteilen. Und wer live bei der Auszeichnung dabei sein will, der sollte sich am 08. März auf der ITB in Berlin einfinden.
Übrigens: Bevor Huschert seinen eigenen Wettbewerb ins Leben gerufen hat, hatte er bereits 20 Bundesfilmpreise und 170 weltweite Auszeichnungen eingeheimst. Doch am meisten ist der 75-jährige stolz auf seine Frau Ute: „Sie ist meine Muse und weiß immer zu 99% im voraus, wer gewinnt.“