Johannisbrot – so gesund und lecker schmeckt das Carob!
Zum ersten Mal kam ich mit den länglichen Früchten des Johannisbrotbaums vor genau einem Jahr in Berührung. Damals brachte mir meine Mutter ein paar getrocknete Schoten aus dem Urlaub mit. Zunächst wollte ich die merkwürdig riechenden Stangen überhaupt nicht probieren.
Doch zum Glück obsiegte meine Neugier bald und ich wurde angenehm von seiner süßlichen Note überrascht. Eine Mischung aus Datteln mit feiner Kakaonote. Und schon damals war mir sofort klar: Wer braucht schon Schoki, wenn es die gesunde Alternative in Form von Johannisbrot gibt?!
Meine Kollegen auf der Arbeit konnte ich davon allerdings weniger überzeugen. Ob es nun am Geruch oder dem Anblick der dunkelbraunen Wurst lag, die meisten lehnten eine Kostprobe dankend ab. Wer sich allerdings überwand und die dunkelbraunen Stangen verzehrte, konnte meine Euphorie nachvollziehen.
Nur eines sollte man dabei tunlichst vermeiden: Die Kerne versuchen zu essen!
Carubin – Kerne vom Johannisbrotbaum
Diese auch als Carubin bezeichneten Samen sind derart hart, dass man sich daran tatsächlich einen Zahn abbrechen kann. Übrigens dienten Sie im Mittelalter als Gegengewicht für Edelsteine und Gold, da man damals glaubte, sie würden immer exakt gleich wiegen (was jedoch heutzutage widerrufen werden konnte). Noch heute verdanken wir diesem Usus die Bezeichnung „Karat“, die sich von der lateinischen Bezeichnung des Johannisbrotbaums – Ceratonia – ableitet. Der deutsche Ausdruck „Johannisbrot“ soll zweier Legenden nach entweder auf den Johanniterorden oder Johannes dem Täufer zurückzuführen sein.
Zu Pulver vermahlen stellt Carubin ein begehrtes Verdickungsmittel dar: Johannisbrotkernmehl bzw. E41o. Wer bisher hinter jeder E-Nummer auf der Verpackung Chemie vermutet hat, wird an dieser Stelle einmal positiv überrascht. Aufgrund seiner hohen Quellfähigkeit findet Carubin aber ebenso in der Heilfastenkur zur natürlichen Unterstützung der Darmfunktion Verwendung.
Ob nun als Binde- oder Abführmittel, die Kerne des Johannisbrotbaums sind viel zu schade, um sie einfach wegzuwerfen. Dafür spricht ebenso der relativ hohe Anschaffungspreis von rund 30 Euro pro Kilo im Handel.
Carob – Das Fruchtfleisch vom Johannisbrotbaum
Die wohlschmeckende Schote hingegen, das sogenannte Carob, wird in der Regel zu einem Pulver verarbeitet, das geschmacklich zwar an Kakao erinnert, diesem jedoch in zwei Punkten weit voraus ist. Zum einen ist es viel süßer, so dass weniger Zucker im z.B. Marmorkuchen verwendet werden muss und zum anderen ist es frei von anregenden Substanzen wie Koffein oder Theobromin (100g Kakao enthalten 230mg Koffein!).
Im Drogeriemarkt dm gibt es in ausgewählten Filialen neuerding für knapp 5 Euro einen leckeren Vrappé von PureRaw auf Rohkostbasis zu erstehen, der immerhin zum Teil Carob-Pulver enthält. Reines Carob-Pulver derselben Marke kostet im Online-Shop 7,95 € für 240 g, also knapp 33 Euro pro Kilo.
Kaum zu glauben, aber wahr: Die kostbare Kakao-Alternative wird überwiegend als Tierfutter verwertet! Da hat das Schwein endlich mal Schwein gehabt 😉
Mein Fazit zu den Früchten des Johannesbrotbaums
Carob, das Fruchtfleisch des Johannesbrotbaums, stellt nicht nur eine gesunde Alternative zum Naschen vorm Fernseher dar, sondern ist aufgrund seiner Schotenform wie ein Schokoriegel anzusehen.
Nützliche Links zum Thema Johannesbrotkernmehl
- Heilfastenkur.de (Stand: 15.06.16): Johannisbrotkernmehl unterstützt auf natürliche Weise die Verdauung
- Wikipedia (Stand: 15.06.16): Johannisbrotbaum