Andy Roth ist der absolute Vorzeige-Rockschmusesänger. Die Klatschmagazine feiern ihn als liebevollen Familienvater und seine Anhänger als Held zum Anfassen. Doch bei Andy ist alles mehr Schein als Sein. Schon längst hat er sich von seiner Frau getrennt und ist mit Managerin Vera liiert, mit der er gemeinsam vom Ruhestand träumt.
Da kommt Hardcore-Fan Mathias Bommes genau im rechten Moment. Der gutmütige Tollpatsch hat bei einem Fernseh-Gewinnspiel ein Meet&Greet mit seinem großen Idol zwei Stunden vor dessen Auftritt gewonnen und schafft es binnen dieser Zeitspanne Andys Leben komplett zu zerstören und dann wieder aufzubauen.
So enthüllt er nicht nur gedankenlos seine Affäre mit dem minderjährigen Groupie Jessy (Swantje Riechers), was zur sofortigen Trennung zwischen ihm und Managerin Vera (Jeannine Bruch) führt, sondern weiht nichtsahnend zusätzlich BILD-Reporterin Eva (Sonja Kerskes) in das Drama ein, die als Andys Verflossene sowieso noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hat.
Und zu allem Übel erwacht dieser plötzlich aus einer Ohnmacht in Handschellen gefesselt an Jessy auf, deren vor Eifersucht krankhafter Freund Max (Armin Riahi) vor der Tür lauert. Kann da Hausmeister Krause weiter helfen?
Tom Gerhardt und Franz Krause haben mit „Ketten der Liebe“ eine Komödie geschaffen, die nicht nur Fans der Kultfigur „Tommie“ begeistern wird. Denn Bommes steht dem „Voll normaal“-Star weder an Tollpatschigkeit, Niveau noch Optik in nichts nach.
„Wir haben ein neues Stück gesucht für die Figur Matthias Bommes, weil sie in ‚Dinner für Spinner‘ sehr erfolgreich war. Wir haben uns also gefragt, wo kann der nochmal jemanden richtig plagen. So kamen wir auf die Idee, dass es zu ihm passt, wenn er ein Superfan ist. Und dann hat er jemanden erwischt, der nach außen hin ein total kumpelhafter Deutschrocker ist, der für den Weltfrieden einsteht, aber sobald sich die Garderobentür schließt, ein Arsch ist. Mit Bommes hat er den Geist aus der Flasche gerufen und alles kommt auf ihn zurück, wie ein Bumerang,“ erfahre ich von Tom die Motivation hinter dem Stück.
Seine absolute Lieblingsszene?
„Wo Matthias Bommes, der Trottel-Terminal, als Friedenstaube einspringen muss und auf seine Weise alles verhampelt.“
Auf die Spielzeit in Köln freut sich Dustin Semmelrogge besonders. „Wir waren schon in Düsseldorf und in Bonn, aber nach langen Jahren endlich wieder hier zu sein mit meinen kölschen Klüngelfreunden und Jecken feier ich richtig.“ Was er mit Andy Roth gemeinsam hat?
„Ich bin auch ein verrückter Hund und ein lustiger flippiger Typ, aber ganz so krass bin ich nicht.“
Wer glaubt, Theater sei nur etwas für andere, der hat sich „Ketten der Liebe“ noch nicht angeschaut. Mit diesem Stück dürfte wieder einmal bewiesen sein, dass eine kleine Bühne dem Unterhaltungsfaktor der großen Leinwand absolut ebenbürtig ist.
Noch bis zum 29. April kann die Inszenierung mit Star-Besetzung im Theater am Dom genossen werden, mehr Infos zu Ketten der Liebe gibt es hier.