Sauerampfer – nicht nur was für Sauermampfer!
Sauer macht lustig. Und Sauerampfer pflücken obendrein Spaß! Denn das Wildkraut bevölkert zur Zeit zahlreiche Wiesen in unserer Region und lässt sich lecker als Salat oder wie Spinat zubereiten. Außerdem ist es aufgrund seines hohen Gehalts an Vitamin C und Eisen sehr gesund. So enthalten 100g Sauerampfer mit 47mg Vitamin C gerade mal 6mg weniger als eine Zitrone.
Allerdings entfällt auf diese Menge ebenso ein Gramm Oxalsäure, was Rumex acetosa – die botanische Bezeichnung für den Sauerampfer – nicht zum täglichen Gebrauch empfiehlt. Zuviel Oxalsäure soll die Aufnahme von Kalzium beeinträchtigen. Allerdings ist der Oxalatgehalt bei Pfefferminzblättern im Durchschnitt doppelt so hoch und es rät einem trotzdem niemand vom frischen Pfefferminztee ab. Nur wer Probleme mit Nierensteinen hat, sollte auf Lebensmittel mit hohem Oxalsäuregehalt generell verzichten, da diese deren Entstehung fördern können.
Wer bisher wenig bis keine Erfahrung mit dem Sammeln von Wald- und Wiesenkräutern gesammelt hat, dem dürfte noch etwas ganz anderes Sorgen bereiten: und zwar die Gefahr sich zu vergiften! Doch der Sauerampfer ist wirklich so eindeutig zu erkennen, dass man sich dieser Angst getrost entledigen kann.
Meine Erfahrungen mit Sauerampfer
Als Kind habe ich mit meinem Vater Sauerampfer gesammelt, doch war ich mir zu jenem Zeitpunkt gar nicht bewusst, woran man diesen wirklich erkennen konnte. Einzig der leckere spinatähnliche Geschmack ist mir bis heute in Erinnerung geblieben.
Welch ein Glück für meinen Gaumen, dass meine Mutter über Pfingsten mit mir am Rhein spazieren ging. Auf einer grünen Wiese angelangt, zeigte sie plötzlich auf ein Pflänzchen: „Guck mal, erinnerst du dich noch, wie du das früher mit deinem Vater gepflückt hast?“ Und wie! Kaum waren ihre Worte ausgeprochen, da griffen wir schon beherzt nach den grünen Blättern zu. Und dieses Mal erklärte sie mir, woran sich der Sauerampfer wirklich im Äußeren von anderem (Un-)Kraut unterschied.
Im Anschluss bereitete ich diesen wie Spinat zu (allerdings habe ich den Sauerampfer genauso wie früher mein Vater zuerst aufgekocht und dann das Wasser abgeschüttet…angeblich soll dadurch der Oxalsäuregehalt reduziert werden) und wurde vom Ergebnis derart positiv überrascht, das ich mein kleines Wissen unbedingt an alle Interessierten da draußen weiter geben wollte.
Schließlich hat nicht jeder einen sachkundigen Kräuterexperten in der Familie 😉
Sauerampfer – So erkennt man ihn auf der Wiese
In diesem Video zeige ich ganz ausführlich wie der Sauerampfer aussieht: von der Farbe der Blüten über die Form der Blätter bis hin zum unverkennbar sauren Geschmack. Lass es dir schmecken!