Cosma Shiva Hagen zurück auf die Bühne mit „Wir lieben und wissen nichts“ im Theater an der Kö
Gelungenes Comeback einer begnadeten Schauspielerin, die die Öffentlichkeit meidet
„Ich mache nicht gerne Interviews, weil ich es als Scheitern betrachte, das ich es immer noch nicht geschafft habe aus der Öffentlichkeit rauszukommen“, erklärt mir Cosma Shiva Hagen vorneweg ihren Unwillen auf Fragen von Journalisten zu antworten. Doch für mich macht die attraktive 36-Jährige eine Ausnahme. Puh, Glück gehabt.
Nach einer Pause von drei Jahren (sie erlebte 2014 ein Burn Out, als sie schauspielerte und daneben eine Kunstkneipe betrieb) ist die Wahlhamburgerin im September zurück auf die Bühne gekehrt.
„Das kleine niedliche Boulevard-Theater erschien mir genau richtig für einen Neustart in den Beruf,“ war ihr erster Gedanke, als man ihr die Rolle der Magdalena in der Komödie von Moritz Rinke anbot.
Als sie dann zum ersten Mal tatsächlich vor Ort erschien, war sie überrascht „über die Lage mitten in einer Einkaufspassage.“ Zur Zeit wohnt sie in einem Gästeappartement in der Altstadt, nah am Rhein.
„Am Wasser finde ich es immer gut, das erinnert mich an meine Heimat.“
In der Rolle als Magdalena fühlt sie sich übrigens pudelwohl.
„In jeder Rolle steckt immer ein bisschen etwas von einem selber drin. Aber Magdalena hat viel von mir. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und kann gar nicht anders als zu sagen, was sie denkt, wodurch sie manchmal bescheuert wirkt,“ beschreibt Cosma die Gemeinsamkeiten mit der Tier-Physiotherapeutin, die ihren Freund Roman (Sebastian Hölz) nach Frankfurt begleitet, um dort gemeinsam mit diesem vorübergehend in der Wohnung von Hannah (Jeanette Biedermann) und Sebastian (Johannes Brandrup) zu leben.
Doch was sich online leicht angehört hat, entpuppt sich vor Ort zu einem Wohnungstausch des Grauens, in dem die Beziehungen der beiden Paare gehörig auf die Probe gestellt werden. Das Stück unter der Regie von René Heinersdorff brilliert mit witzigen Schlagabtäuschen, tiefsinnigen Dialogen und überraschenden Wendungen.
Noch bis zum 11.11.18 ist die Tochter der Punk-Rock-Sängerin Nina Hagen und Enkelin der Schauspielerin Eva-Maria Hagen als gefährlich ehrliche Magdalena zu sehen, die kein Blatt vor den Mund nimmt.
Was sie sich danach vorgenommen hat?
„Mein Burn Out vor drei Jahren hat mir gezeigt, dass ich nicht mehr ganz so viele Pläne machen sollte, sondern lieber alles auf mich zukommen lasse,“ blickt sie gelassener denn je in die Zukunft. Auch in Puncto Männer.
„Man hat oft gedacht, das man verliebt war und war es eigentlich gar nicht. Allein sein ist gut, um zu spüren, wann es Liebe ist und wann es doch nur der Wunsch ist nicht alleine zu sein.“ Aber wirklich alleine ist sie nie, dafür sorgen Kater Tiger und Katzendiva Lady daheim in Hamburg.
Übrigens: Weil ihre Mutter (zuerst Hinduistin, dann evangelikale Christin) und Oma (überzeugte Atheistin) so oft über Glaubensfragen gestritten haben, will sie sich da nicht so genau festlegen.
„Ich glaube an etwas Höheres, aber was genau, weiß ich nicht. Buddha und Jesus waren beide coole Typen.“
Trailer zu „Wir lieben und wissen nichts“ – eine Komödie von Moritz Rinke
httpv://youtu.be/YuGogMRiMt0