In Zusammenarbeit mit Das goldene Stadttor
Wer einst in eine fremde Stadt reisen wollte, der musste zuerst das Stadttor passieren. Zwar leben wir heute in Zeiten der (fast überall) offenen Grenzen, doch symbolisch betrachtet hätte Wolfgang Jo Huschert keinen passenderen Namen für seinen Filmpreis finden können: Das goldene Stadttor.
Alles begann 2001, als der ehemalige Imagefilmproduzent über die ITB schlenderte. „Ich ärgerte mich über die schlechte Qualität der Filmproduktionen und überlegte mir, wie man die Tourismus-Unternehmen motivieren könnte mehr Wert auf schöne Bewegtbilder zu legen. Da kam mir die Idee zu einem eigenen Filmpreis.“ Gesagt, getan!
Was im ersten Jahr mit gerade einmal fünf Einreichungen aus drei Ländern begann, hat sich mittlerweile zu einem der größten internationalen Filmpreise der Branche entwickelt, mit dem jedes Jahr aufs Neue Länder, Regionen, Städte oder Reiseunternehmen ausgezeichnet werden, die es verstehen sich filmisch in Szene zu setzen.
Bei der Auswahl der rund 30-köpfigen Jury legt Huschert viel Wert auf Vielfältigkeit, um einen möglichst umfassenden Blick auf die Filme zu gewinnen. „Man muss kein Filmemacher sein, um zu wissen, ob ein Film heraus sticht oder nicht.“ Zur großen Jurysitzung Anfang der Woche im renovierten Steigenberger Grandhotel Petersberg wurden insgesamt 98 Videos (von durchschnittlich 2,5 Minuten Länge) aus 33 Ländern bewertet. Eins fiel dabei besonders ins Auge: „In diesem Jahr wurde in den Filmen mehr geknutscht als je zuvor.“
Weitere Neuerungen: Die Kategorie Air Safety wurde eingeführt, da immer mehr Airlines das Thema Flugsicherheit auf extrem unterhaltsame Weise festhalten. „Die Leute sollen wieder genauer hingucken statt Zeitung zu lesen oder einzuschlafen.“ Daneben wurde zum ersten Mal ein Film eingereicht, der in erster Linie die LGBT (Abkürzung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) als Zielgruppe ansprach. Ein wirklich amüsanter Film, der auch mir als „Normalo“ gut gefiel.
Jurorin Tracie Frank Mayer ist gerade erst von ihrem einmonatigen Aufenthalt aus ihrer Heimat Amerika nach Köln zurück gekehrt. „Mit meiner Mama in einem Bett zu schlafen war mein größtes Highlight.“ Aber auch der Besuch bei ihrem Onkel Quincy Jones bedeutete der Autorin („Einen Herzschlag entfernt“) sehr viel. „Wir sind uns sehr nah und haben über Gott und die Welt geredet.“
Ein weiteres prominentes Jurymitglied, das sich vier Stunden lang mit der Bewertung der Filmchen auseinander setzte: Harry Wijnvoord. Der einstige „Preis ist heiß“-Moderator ist mittlerweile bei Sonnenklar.tv als Urlaubstester unterwegs. „In Europa habe ich nur Albanien noch nicht besucht.“ Am Wochenende geht´s für den 69-Jährigen nach Salzburg, danach die Woche nach Antalya und so weiter und so fort. „Ich habe einen absoluten Traumjob und genieße das!“
Seine Erwartungen an den Gewinner des goldenen Stadttors? „Der Film sollte kreativ und innovativ sein.“ Selber filmen kommt für den charmanten Holländer nicht in Frage. „Ich kann viel besser vor der Kamera reden.“ Nur, wenn es um den eigenen privaten Urlaub angeht, überlässt er lieber seiner Freundin das Sagen. „Männer, wenn ihr den Urlaub nicht von eurer Frau aussuchen lässt, ist schlechte Stimmung später vorprogrammiert.“
Der endgültige Gewinner des Diamond Awards, der höchsten Auszeichnung des Multimedia Awards „Das goldene Stadttor“ (auf englisch „The golden city gate“), wird aber erst auf der ITB in Berlin am 07. März verkündet. Bis dahin bleibt spannend abzuwarten, wer das Rennen macht.
Im letzten Jahr überzeugte übrigens ein Roadtrip-Movie, in dem zwei junge Frauen das Tagebuch eines Straßenmusikers als Anlass nahmen, um quer durch Katalonien zu reisen bis sie schließlich auf den Verfasser trafen. Ein kleines Meisterwerk, das garantiert Lust auf Reisen in die nordöstlichste Region Spaniens macht.