„Ich lebte ein Leben auf der Überholspur“, so beschreibt Gaby Köster ihr Dasein kurz vor dem Schlaganfall im Januar 2008. Danach veränderte sich das Leben der bis dato unabhängigen Frau vollständig.
Erst dreieinhalb Jahre später feierte sie ihr Comeback mit einem Auftritt in Stern-TV. Ihre Erfahrungen während dieser Zeit hatte die 55-Jährige bereits 2011 zusammen mit Co-Autor Till Hoheneder in dem Buch „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ niedergeschrieben.
Filmpremiere von Gaby Kösters „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ in Koln
Gestern feierte die Filmversion des Bestsellers Premiere im Kölner Residenz-Kino. Zur Erstaufführung des einfühlsamen Dramas waren die mitwirkenden Darsteller, als auch Gaby Köster persönlich vor Ort. Unter den erlesenen Gästen befanden sich außerdem langjährige Weggefährten und Kollegen wie Bernd Stelter oder Jochen Busse (aus 7 Tage, 7 Köpfe).
Hauptdarstellerin Anna Schudt, die den meisten als Dortmunder Tatort-Kommissarin bekannt sein dürfte, hätte in der Rolle der Kölschen Frohnatur glatt als deren eineiiger Zwilling durchgehen können. „Ich konnte gar kein Kölsch und musste zunächst dreieinhalb Monate Kölsch lernen“, erinnert sie sich zurück.
Mittlerweile ist sie mit der „Puppenstars“-Jurorin eng befreundet: „Gaby sitzt extrem fest und tief in meinem Herzen.“ Und auch Gaby war von ihrer Darbietung so überzeugt, dass ihr „immer wieder die Sprache weg“ blieb.
Daneben greift der Film das Schicksal von Physiotherapeutin Jacky Amboss auf, die mit der Arbeitslosigkeit ihres Mannes und den damit verbundenen Geldsorgen zu kämpfen hat. Gespielt wird diese von Jasmin Schwiers, die bereits in „Rita´s Welt“ als Gabys Filmtochter zu sehen war.
Doch trotz der vielen thematisierten Probleme, überwiegen die optimistischen und humorvollen Momente. „Das Wichtigste ist, dass man nie vergisst zu lachen“, lautet die Botschaft der Kölner Komödiantin, die den Film bisher nur aus der Rohfassung kannte.
Vom Endergebnis war sie tief bewegt: „Jetzt weiß ich erstmal, was meine Familie durchgemacht hat, als ich im Koma lag.“
Alles in allem ein Film der Mut macht, weiß auch Regisseurin Christine Hartmann. „Wann immer es mir schlecht geht, denke ich an Gaby und halte mir vor Augen, was sie alles durchgemacht hat. Das macht mir Mut!“
Wer den bewegenden Film jetzt selber anschauen möchte, der sollte Karfreitag unbedingt um 20:15 Uhr RTL einschalten.