Kalettes – was ist das? Neues Gemüse erobert die deutschen Supermärkte
Kalettes ist frei von Gentechnik und enthält viel Vitamin C
Noch nie gehört von Kalettes? Bis vor einer Woche ging es mir ganz genauso. Dann erhielt ich die Einladung zu einem Kochevent und schon bin ich vom Saulus zum Paulus gewandelt 😉
Geschichte von Kalettes
Bereits 1995 arbeitete Dr. Jamie Claxton an einer Kreuzung aus englischem Grünkohl (auf englisch: Kale, daher stammt die Bezeichnung Kalettes) und Rosenkohl. Da beide zur selben Gattung – Brassica oleracea – gehören, gelang ihm das sogar ganz ohne Gentechnik.
In Zusammenarbeit mit dem englischen Saatguthersteller Tozer Seeds wurden 2000 die ersten Testfelder erfolgreich bestellt. Doch es dauerte noch weitere zehn Jahre bis der britische Supermarktriese Marks & Spencer das neue Gemüse als erster in sein Angebot aufnahm.
Mittlerweile ist das Superfood, das doppelt so viel Vitamin C und B6 wie gewöhnlicher Rosenkohl enthält, in mehr als 20 Ländern erhältlich. In Deutschland kann man die süßen Grünkohl-Rosen bei Edeka, Rewe und Kaisers Tengelmann für rund 1,50 Euro das Paket (200g) erwerben.
Kalettes – wie schmecken sie wirklich?
In der Kochschule Düsseldorf (auf der Corneliusstraße 58) konnte ich mich heute unter Aufsicht vom Inhaber und Koch Sven Strenger davon überzeugen, dass das neue Kohl-Gemüse sowohl roh, gedünstet als auch gebraten wirklich lecker schmeckt! Rosenkohl-Hater werden sich freuen zu lesen, dass der Geschmack nach Grünkohl dominiert.
Übrigens stammt der Kalettes, den wir an diesem Nachmittag verwendet haben sogar ganz aus der Nähe von Köln. Einen Pluspunkt gibt es also für den regionalen Anbau, da kurze Anfahrtswege dem Klimaschutz dienen und zugleich mehr wertvolle Inhaltsstoffe garantieren.
Aber trotz der vielen Vorteile gibt es einen großen Nachteil, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Da ein Hybridsamen sich nicht selber vermehren kann, muss der Bauer jedes Jahr neues Saatgut von Tozer Seeds einkaufen, andernfalls gibt es kein Kalettes mehr auf dem Teller. Ob diese Abhängigkeit zwischen Saatguthersteller und Lebensmittelproduzenten auf Dauer gut ist, wage ich zu bezweifeln. Aber vielleicht findet sich dafür zu gegebener Zeit eine Lösung.
Für heute möchte ich euch zwei köstliche Rezepte aus der Kalettes-Kochwelt vorstellen, deren fertiges Ergebnis ich erst vor wenigen Stunden vernascht habe 😉
Veganer Kalettes-Eintopf
Winterzeit ist Eintopfzeit. Dieses herzhafte Kalettes-Süppchen macht nicht nur satt, sondern tut auch der schlanken Linie gut.
Zutaten:
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 5 EL Olivenöl
- 1/4 Sellerie
- 1 Karotte
- 1 Kartoffel
- 1 Paket Kalettes (200g)
- Gemüsebrühe z.b. glutenfrei und ohne Hefe von dm
- Pfeffer & Meersalz
- Pürierstab zum mixen
Alles Gemüse außer Kalettes in Brunoise (das sind extrem kleine Würfel) schneiden. Wir beginnen damit die Zwiebel- und Knoblauchwürfel in dem Olivenöl glasig anzubraten. Nun tun wir die Sellerie- und Karottenstückchen dazu. Nach 5 Minuten fügen wir die Kartoffelwürfel und die Kalettes dabei und lassen alles zusammen bissfest garen. Damit nichts anbrennt, zwischendurch Gemüsebrühe zuschütten, spätestens aber zum Schluss komplett mit der Brühe abdecken, damit man die Suppe ordentlich pürieren kann.
Im Anschluss mit Pfeffer und Salz abschmecken und voilà ist der winterliche Kalettes-Eintopf fertig!
Falls du schon immer mal den Unterschied zwischen Brunoise und Juliennes wissen wolltest, in diesem Facebook-Live-Vide erklärt ihn Sven Strenger persönlich;)
Würzige und vegane Kalettes-Gemüsepfanne
Eine exotische Gemüsepfanne, die alle Geschmacksknospen anspricht und entweder allein oder als Beilage hervorragend geeignet ist, ist diese köstliche Kalettes-Gemüsepfanne.
Zutaten:
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzeh
- 1 Handvoll gehobelte Mandeln
- 1 Paket Kalettes (200g)
- 5 EL Olivenöl
- 1 Rote Beete
- 1 Handvoll Rosinen
- 1 Avocado
- Frischer Koriander und Basilikum
- Geriebene Schale einer Limette
- 1 Chilischote
- Salz
Zwiebeln und Knoblauch klein schneiden und in Olivenöl anbraten. Kalettes und gehobelte Mandeln dazu tun und für etwa 10 Minuten weiter braten. Rote Beete würfeln, zusammen mit Rosinen und Chilischote unterrühren und solange braten, bis alles durch ist. Tipp: Wenn etwas anzubrennen droht, einfach Wasser beimischen. Zum Schluss gewürfelte Avocado, Koriander, Basilikum und geriebene Schale einer Limette hinzufügen, umrühren und fertig. Nach Geschmack salzen.